Homöopathie
Similia similibus curentur:
Ähnliches soll durch Ähnliches geheilt werden.
Homöopathische Medikamente basieren auf natürlichen Stoffen in extremer Verdünnung (Potenzen). Die Therapie selbst wird als nicht bedrohlich empfunden und verkörpert daher in geradezu idealer Weise eine „sanfte“ Medizin.
Die wichtigsten Merkmale der Homöopathie sind die gezielte Arzneimittelwahl mit Hilfe der Ähnlichkeitsregel, die sich nach individuellen Krankheitszeichen und Persönlichkeitsmerkmalen des Patienten richtet sowie die Verwendung der Arzneimittel in potenzierter Form.
Hahnemann verwendete die pflanzlichen, tierischen, mineralischen und chemischen Arzneien seiner Zeit in den damals üblichen Gran-Dosen (1Gran = 0,06 Gramm). Bei richtiger Arzneimittelwahl stellte er häufig zunächst eine Verschlechterung der Krankheitssymptomatik fest, ehe die angestrebte Heilung eintrat. Um diese sogenannte Erstreaktion, auch Erstverschlimmerung genannt, so gering wie möglich zu halten, verringerte er die Dosen seiner homöopathischen Arzneimittel bei flüssigen Stoffen durch stufenweises Verschütteln mit Alkohol im Verhältnis 1:100 oder durch Verreibung mit Milchzucker im gleichen Verhältnis bei festen Substanzen.
Zu seiner großen Überraschung nahm die Wirksamkeit der Arzneimittel mit zunehmender Verdünnung noch zu. Daher bezeichnete er diese später als Potenzen (lat. potentia = Kraft). Während Hahnemann selbst noch kurz vor seinem Tode eine Verdünnung im Verhältnis 1: 50.000 beschrieb, wurde später besonders in Deutschland eine Verdünnung in Zehnerschritten üblich.
Chancen und Grenzen der Homöopathie
Homöopathie wirkt überall dort, wo die körpereigene Regulation noch erhalten ist und grundsätzlich eine Möglichkeit zur Selbstheilung besteht. Dies gilt für viele akute Erkrankungen, besonders solche im Kindesalter und für psychosomatische oder chronische Krankheiten. Manche langwierigen Krankheiten wie z. B. Heuschnupfen, Bronchialasthma und Neurodermitis, die sich durch eine konventionelle Behandlung oft nur kurzfristig bessern und dann wieder aufflackern, lassen sich durch eine homöopathische Behandlung dauerhaft lindern oder sogar ganz ausheilen.
Die homöopathische Untersuchung
Wichtige Faktoren in der Homöopathie sind auch die Auslöser einer Erkrankung, also solche Ereignisse, die dem späteren Krankheitszustand unmittelbar vorausgingen. Dabei kann es sich um Stürze, Gehirnerschütterungen, körperliche Anstrengungen, aber auch um Demütigungen, Ärger, Trauer usw. handeln.
Anwendung und Dosierung homöopathischer Mittel
Grundsätzlich gilt:
Homöopathische Mittel beeinflussen andere Medikamente nicht und können daher ergänzend zur ärztlichen Behandlung eingenommen werden. Die Wirkung der Homöopathika jedoch wird durch starke allopathische Medikamente abgeschwächt.
Gängige Dosierungen sind (soweit nicht anders verordnet):
Fünf Kügelchen (Globuli), fünf Tropfen oder eine Tablette zumeist als D 6-Potenz bei akuten Erkrankungen: stündlich oder in noch kürzeren Abständen. Bei weniger akutem oder abklingendem Krankheitsbild (häufigste Dosierung): dreimal täglich.
Bei chronischer Erkrankung: zweimal täglich oder seltener (unter ärztlicher Behandlung).
Wenn sich das Krankheitsbild bessert, kann die Dosis zunächst reduziert, dann das Medikament ganz abgesetzt werden.
Kleinkinder:
Kleine Kinder erhalten drei Kügelchen oder zwei Tropfen in Wasser verdünnt.
Wenn Sie homöopathische Medikamente verwenden möchten, wenden Sie sich an unsere Apotheke. Dort beraten wir Sie gerne.